PROJEKTWETTBEWERB

LIECHTENSTEINISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

PROJEKT-NR. 17

Vier Jahreszeiten

Architektur:
Christen Architekturbüro
Gagoz 75
FL-9496 Balzers

Tragwerksplanung:
Caprez Ingenieure AG
Steinbockstrasse 8
CH-7000 Chur

Städtebau & Architektur

Die neue Landesbibliothek Liechtenstein ist an zentraler Lage in die kompakte Bebauungsstruktur des Vaduzer Städtle integriert und soll sowohl nach aussen als auch nach innen ihre eigenständige und öffentliche Funktion abbilden und als einladender Ort mit einer hohen Aufenthaltsqualität und angenehmer Ausstrahlung wahrgenommen werden.

Zwei «fliegende», vom Boden abgelöste und zueinander versetzte Volumen, beherbergen die publikumsoffenen Bibliotheksräume. Diese markanten Baukörper werden mit einem «grünen Vorhang» eingekleidet, der sich wellenförmig gefaltet über die mit smaragdgrünen Glasplatten verkleideten Fassaden mit umlaufendem Fensterband legt. An den grosszügig «gerafften» Stellen im grünen Vorhang werden gezielte Ein- und Ausblicke zu den Bibliotheksräumen eröffnet.

Den Benutzern der Bibliothek bietet die mit den Jahreszeiten wechselnde Begrünung eine abwechslungsreiche und belebte Aussicht und erlaubt gleichzeitig einen inspirierenden Aufenthaltsort zum Lesen, Arbeiten, Entspannen oder zum Austausch mit anderen Besuchern und Mitarbeitern.

Die begrünte Hülle aus Kletterpflanzen, Kleinsträuchern und Stauden schützt den Baukörper zudem vor Sonneneinstrahlung und extremer Witterung, indem Temperaturspitzen und der Wind abgeschwächt werden. Darüber hinaus reduziert die Grünmasse an Hitzetagen die Temperatur und erhöht die Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung. In der prominent gelegenen, dicht bebauten und belebten Städtle-Fussgängerzone wird damit auch ein zeitgemässes, ökologisches und lebenswertes Zeichen gesetzt.

Übergangslos in die unterschiedlichen Platz- und Strassenniveaus eingepasste Tritt- und Sitzstufen und der südliche, schwellenlose Zugang führen von allen Seiten auf den grosszügigen und ebenen Bibliotheks-Vorplatz und leiten direkt zum Haupteingang der Bibliothek.

Das auch separat von aussen zugängliche, wie eine Aussichtsplattform gestaltete Bibliothekscafé liegt direkt an der Fussgängerzone. Die mit den Bibliotheksräumen verbundenen Caféräumlichkeiten mit gedecktem Aussenbereich (Sonnenschutz mit Dachsegel) sind, ebenso wie der gut sichtbare Bibliothekszugang und der bestehende Zugang zur Tiefgarage, in eine offene, schlanke Stahlstruktur integriert, die einen Kontrast zu den markant begrünten Volumen setzt.

Die offene und durchlässige Gebäudekonzeption und die bestehende Gebäudestruktur wird übernommen und mit den vorgeschlagenen Massnahmen wie der grünen, durchlässigen Ummantelung und dem offenen Skelettbau auf dem Vorplatz zusätzlich akzentuiert und verstärkt. Die aktuelle Wirkung als streng strukturiertes Verwaltungsgebäude wird damit aufgehoben und das Ensemble in einen öffentlichen Ort mit anregender Wirkung transformiert.

Ein neuer Übergang zur Marktplatzgarage wird mit einer schlanken, befahrbaren Stahlbrücke vorgeschlagen, die zur höchsten Stelle über der Äulestrasse hin leicht ansteigt und sich verjüngt. Der Brückenzu- und -ausgang zum Städtle und zum Marktplatz öffnet sich jeweils trichterförmig und lädt ein, die gegenüberliegende Seite zu erkunden. Das Begrünungskonzept der Bibliothek kann am Brückengeländer weitergeführt werden, und mit einem elastischen Allwetterplatzbelag belegt, wird der Übergang auch physisch erlebbar.

Organisation & Funktionalität

Über den Bibliotheks-Vorplatz und den Hauptzugang betritt man das offene und zentral gelegene Foyer, aus dem die verschiedenen Zonen und Bereiche der Anlage übersichtlich und durch kurze Wege erschlossen sind. Das Foyer ist ebenfalls durch einen separaten Zugang aus der Äulestrasse zugänglich, der auch als Fluchtweg dient.

Aus der Eingangszone im Erdgeschoss sind die Empfangstheke mit Garderobe, die offene Lounge-Zone und die akustisch abgetrennte Kinder- und Jugendabteilung und die Film- und Hörbuchzone angeordnet. Die vertikale Gebäudeerschliessung erfolgt über die bestehende Lift- und Treppenanlage bis ins Attikageschoss und zusätzlich mit einer leichten Stahl-Glastreppe in alle «öffentlichen» Bibliotheksräume bis ins zweite Obergeschoss.

Die Eingangszone mit dem internen Zugang ins Café, der Sanitärzone und der Haupterschliessung kann auch ausserhalb der Öffnungszeiten, mittels flexibler Abschlüsse (Faltwände oder Gittervorhang), vom Bibliotheksbetrieb abgetrennt und für Veranstaltungen unabhängig genutzt werden. Alle Ein- und Ausgänge sind mit Medien-Gates abgesichert.

Die zur Äulestrasse hin offene, ehemalige Bushaltestelle im Untergeschoss wird als gedeckte und attraktive Aufenthalts- und Wartezone für Buspassagiere und zusätzlich mit Lesebänken und Bücherboxen für lesehungrige Passanten und Bibliotheksbesucher gestaltet.

In dieser Zone befindet sich auch ein weiterer Bibliotheks-Zugang, der direkt an den Eingangsbereich im Erdgeschoss angebunden ist und auch der Materialanlieferung dient. Direkt daneben sind die witterungsgeschützten und gut zugänglichen Fahrrad- und Mofa-Abstellplätze für Bibliotheksbesucher und Buspassagiere angeordnet.

Bibliothekseinrichtung

Die flexibel organisierten Bibliotheksräume werden, im Kontrast zu den mit Holz belegten Böden und Wänden, mit einem filigranen Regalsystem in Metall ausgestattet. Die geforderten Einzel- oder Gruppen-Arbeitsplätze sind an die umlaufenden Ablagesimse unter den Bandfenstern angegliedert. Mobil konstruierte, textil bekleidete und schalldämmende Trennwände in verschieden Höhen strukturieren oder trennen entsprechend der Bibliothekskonzeption die unterschiedlichen Zonen und Abteilungen. Die in den Bibliotheksräumen verteilten, unterschiedlich nutzbaren Sitz- und Liegemöbel, werden ebenfalls mit strapazierfähigen Stoffen bezogen und unterstützen zusammen mit einer zusätzlichen und punktuellen Beleuchtung die gewünschte wohnliche Atmosphäre.

Abgrenzungen zu den Silent- und Arbeitszonen und räumliche Abtrennungen innerhalb der Geschosse/Abteilungen werden mit nicht tragenden Glasständerwänden oder mit flexiblen Glasfaltwänden in einem Schienensystem realisiert.

Materialisierung

Fassade Grünraum

Grundkonstruktion für den «grünen Vorhang» und Basis für die Pflanztröge mit einer vorgehängten, an die Fassade bzw. Deckenstirnen montierten Stahlkonstruktion (Lastverteilung über gesamte Fläche s. Statik Bericht) mit formgebenden Streben, Aufhängungen und geschossweise umlaufenden Servicestegen mit Gitterrosten. Stahlnetze sind zwischen die Streben gespannt, als Kletterhilfe für die Bepflanzung. Sämtliche Metallteile sind witterungsresistent und rostfrei in Chromstahl ausgeführt. Die wenigen Konsolen der Konstruktion durch die Fassadenebene sind als hochgedämmte Krag-Anschlüsse ausgeführt.

Aussenwand

Glasfassadenpaneele smaragdgrün, als ruhiger, leicht reflektierender Hintergrund für den «grünen Vorhang» Luftraum und Wärmedämmung mit Unterkonstruktion auf bestehende Betonbrüstung/Aussenwand Wandflächen innen werden mit Holzriemen, dito Parkettboden bekleidet.

Aussenliegende Untersichten und Stützen Die bestehenden Untersichten und Stützen in Beton werden, wo bauphysikalisch erforderlich, gedämmt und mit einem dunklen Zementüberzug verputzt.

Attikageschoss – Dachfläche

Attikaaufbau dito Aussenwand mit smaragdgrünen Glaspaneelen Der begehbare Aussenraum wird als Holzdeck ausgebildet, restliche Dachfläche ist extensiv begrünt. Regenwasserbecken für die Bewässerung des Grünraums sind in die freie Dachfläche integriert. Eine PV-Anlage ist auf der Dachfläche vorgesehen.

Fenster – Sonnenschutz – Lüftungskonzept

Holzmetallfenster als umlaufendes Fensterband, innenbündig eingesetzt automatische Kippflügel mit Insektenschutz zur Lüftung/Nachtauskühlung als Ergänzung zu einer dementsprechend dimensionierten Gebäude-Komfortlüftung aussenliegende, sturmfeste Lamellenstoren mit Lichtumlenkung in Fassadenfarbe Wirkung des «grünen Vorhangs» zum Thema «sommerlicher Wärmeschutz», Blendschutz und Raumklima s. Konzeptbeschrieb

Haustechnik

Alle Medienleitungen werden geschossweise in den abgehängten Akustikdecken geführt. Die Vertikalerschliessung erfolgt über die zwei Schachtzonen bei den Liftanlagen vom Untergeschoss bis zum Dach. Eine Lüftungszentrale mit der Zu- und Abluft wird in die Dachaufbauten integriert bzw. aufgesetzt. Die Steuerung aller Haustechnik-Medien, HLK/S/E und Sonnenschutz, erfolgt mit einer zentralen Gebäudeautomation.

Decke – Boden

Decken mit ganzflächiger Akustikdecke, zusätzliche textile Deckenreflektoren in Zonen mit speziellen Anforderungen wie: Silent-Bereiche, Lounge, Spielzonen Kinderbibliothek usw. Boden der Eingangsbereiche und die Verkehrsflächen mit ziegelrot eingefärbten Terrazzobelag, Bibliotheksräume und das Café mit robustem Holzparkett, Holzart dito innere Wandflächen und Rahmen des umlaufenden Fensterbandes (zum Beispiel Eiche geölt).

Neue Innentreppe Bibliothek

Offene Stahltreppe mit sandgestrahlten Glastritteinlagen, akustischer Abschluss Treppenhaus in den Obergeschossen mit Glastrennwänden und Türen.

Eingangsbereich und Café

Stahlstützenkonstruktion gedämmt mit eingebauten Fensterelementen und aussenliegendem, sturmsicherem Sonnenschutzrollo, geschlossene Dachfläche wird extensiv begrünt.

Zugänge – Vorplätze – Treppenanlagen

Grossformatige, ziegelrot eingefärbte Ortbetonplatten, Terrazzobelag, rutschfest, mit offenen, begrünten Fugen. Die Tritt- und Sitzstufen zur Städtle-Fussgängerzone erfolgen in identischer Materialisierung. Der bestehende Baumbestand an der Süd-West-Ecke wird beibehalten.

Grünraum «grüner Vorhang»

Ziel ist eine je nach Jahreszeit und Fassadenorientierung farbliche und in der Pflanzdichte unterschiedliche Begrünung der Fassade. Die geschossweise hinter der Kletterhilfe verteilten Pflanzentröge versorgen vier verschiedene, der Exposition entsprechende Bepflanzungen.

Nordseitig

Kletterpflanzen: Kletterhortensie
Kleinsträucher: Seidelbast
Stauden: Christrose, Lilientraube
Zwiebelpflanzen: Narzisse
Gräser: Wald-Hainsimse

Ostseitig

Kletterpflanzen: Grossblumige Waldrebe, Immergrüne Clematis, Hopfen, Kletterhortensie, Winterjasmin
Kleinsträucher: Geflügeltes Pfaffenhütchen, Zaubernuss, Seidelbast
Stauden: Christrose, Schwarzäugige Rudbeckie, Türkischer Mohn
Zwiebelpflanzen: Dichter-Narzisse, Kleine Traubenhyazinthe
Gräser: Blauschwingel, Wald-Hainsimse

Südseitig

Kletterpflanzen: Sibirische Alpenwaldrebe, Immergrüne Clematis
Winterharte Passionsblume, Blaue Prunkwinde, Winterjasmin Hopfen
Kleinsträucher: Blauer Duftlavendel, Geflügeltes Pfaffenhütchen, Zaubernuss
Stauden: Roter Sonnenhut, Schwarzäugige Rudbeckie, Türkischer Mohn
Zwiebelpflanzen: Dichter-Narzisse, Kleine Traubenhyazinthe
Gräser: Blauschwingel, Federborstengras, Perlgras

Westseitig

Kletterpflanzen: Waldrebe Ville de Lion, Immergrüne Clematis, Grossblumige Waldrebe, Hopfen, Kletterhortensie, Winterjasmin
Kleinsträucher: Geflügeltes Pfaffenhütchen, Zaubernuss, Seidelbast
Stauden: Christrose, Schwarzäugige Rudbeckie, Türkischer Mohn
Zwiebelpflanzen: Dichter-Narzisse, Kleine Traubenhyazinthe
Gräser: Blauschwingel, Wald-Hainsimse

Für die Pflanzentröge wird das bewährte System «Duroplant» mit ständiger Wasserhaltung verwendet. Das Pflanzsubstrat richtet sich in der Zusammensetzung nach den Bedürfnissen der Bepflanzung.

Die automatische Bewässerung der Pflanzentröge erfolgt unter anderem mittels repräsentativen und bepflanzten Regenwasser-Sammelbecken auf den Flachdächern. Über die gut zugänglichen, gesicherten und umlaufenden Servicestege erfolgt die fachgerechte und regelmässige Pflege der Kletterpflanzen mindestens zweimal im Jahr, im Sommer und im Herbst.

Diese Stege können auch für die einfache Reinigung der Fenster und der Glaspaneele verwendet werden.

Statik Konzept

Tragstruktur

Das heutige Post- und Verwaltungsgebäude in Vaduz mit Baujahr 1975 wurde als Massivbau erstellt. Das Tragkonzept als solches, weist die üblichen heute bekannten Schwachstellen auf. Einerseits die mangelhafte Erdbebensicherheit aufgrund fehlender und ungenügend bewehrter Wandscheiben sowie andererseits unzureichende Durchstanzsicherheit bei den Hauptstützen resp. den Flachdecken. Anhand des heutigen Kenntnisstands und entsprechendem Spezialwissen des Bauingenieurs sind diese Schwachstellen rechnerisch überprüfbar und können in den meisten Fällen ohne aufwendige und unwirtschaftliche Ertüchtigungsmassnahmen nachgewiesen werden.

Erdbebensicherheit

Das bestehende Gebäude weist eine gemäss den heutigen Normen ungenügende Erdbebensicherheit auf. Aufgrund der durchgeführten Analysen und Nachweise wird der Erfüllungsfaktor (ohne die bereits teilweise durchgeführten Ertüchtigungsmassnahmen) auf ca. αeff = 0.6 ermittelt. Klar erkennbar ist, dass vor allem in Längsrichtung des Gebäudes ein ungenügender Tragwiderstand gegeben ist. Mit dem geplanten Nasszelleneinbau, angrenzend an den bestehenden Warenlift, werden zwei zusätzliche durchgehende Wandscheiben generiert. Diese steifen das Gebäude in die weiche Längsrichtung aus und können in der Wirkung als Kern auch den nötigen Tragwiderstand herbeiführen. Im Grundriss kann damit eine bessere Verteilung der Trägheitskräfte bewirkt werden, was die Problematik der exzentrisch angeordneten Kernwände vermindert. Die bestehenden Wandscheiben, welche noch einen ungenügenden Tragwiderstand aufweisen, werden klassisch mit Klebebewehrungen in Form von CFK-Lamellen ertüchtigt.

Mit dem Rückbau des Postliftes und der Erweiterung der Erdgeschossdecke bei der Cafeteria wird eine durchgehende Scheibe erzeugt, welche in ihrer Ebene ausreichend steif ist und mit den beiden durchgehenden, noch vorhandenen Lift- resp. Treppenhauskernen stabilisiert wird.

Vorgehängte Fassadenkonstruktion «grüner Vorhang»

Mit der vorgehängten Fassadenkonstruktion wird eine Basis geschaffen, damit die notwendigen Utensilien wie Pflanzentröge, Netze etc. befestigt und abgestellt werden können. Mit einfachen Gitterrosten als Lauffläche ist der Zugang für Unterhaltsarbeiten sichergestellt. Die Stahlkonstruktion selbst wird über die drei Obergeschosse, als vertikaler Fachwerkträger, ausgebildet. Damit können die vertikalen Lasten gleichmässig anhand der Steifigkeiten auf die Geschossdecken verteilt werden. Zudem werden keine Biegemomente, sondern lediglich axiale Auflagerreaktionen generiert, die problemlos und mit wirtschaftlichen Lösungen in die Deckenränder eingeleitet werden können. Um eine dauerhafte und unterhaltsarme Konstruktion zu garantieren, werden die Stahlprofile aus nicht rostendem Stahl (Chromstahl) hergestellt. Diese Lösung verursacht zwar bei der Herstellung grössere Kosten als konventionelle Konstruktionen, es rechnet sich jedoch im Laufe der Lebensdauer und wird deutlich nachhaltiger ausfallen.

Umbaumassnahmen

Bei den beiden neuen Deckenaussparungen im Bereich der internen Erschliessungstreppe, in der Decke über dem EG und dem 1.OG neben dem bestehenden Warenlift, wird eine geometrisch möglichst sinnvolle Anordnung im Grundriss angestrebt. So sind die vorhandenen Stützstreifen der Flachdecke nicht betroffen und aufwendige Ertüchtigungsmassnahmen entfallen. Mittels einfacher Berechnungen kann gezeigt werden, dass es ausreichend ist, bei den Deckenrändern die vorhandenen Bewehrungen sauber zu verankern. Durch einen neuen Betonkranz rundherum können allfällige Schwachstellen zusätzlich ergänzt und die Verankerungen für die neue Treppenkonstruktion eingelegt werden.

Durchstanzsicherheit Flachdecken

Bereits zum heutigen Zeitpunkt wird die Durchstanzsicherheit der Hauptstützen durch die Flachdecken per se als unzureichend bewertet. Durch das Anbringen der Zusatzlasten infolge Fassadenverkleidung und die Umbaumassnahmen im Bereich des Warenlifts (neuer Treppenaufgang) werden die Stützenreaktionen aus der jeweiligen Geschossdecke global um ca. 15-20 % erhöht. Die Berechnungen zeigen, dass diese Erhöhung für die vorhandene Biegebewehrung unproblematisch ist. Die Schubtragfähigkeit resp. der Durchstanznachweis ist demzufolge jedoch weiterhin nicht erfüllt. Die Zusatzlasten auf die Pfahlfundation UK Gebäude liegen im einstelligen Prozentbereich und können vernachlässigt werden. Erfahrungsgemäss können durch materialtechnologische Untersuchungen (z.B. der Betonfestigkeiten der Decke) die Widerstände in der Grössenordnung von bis zu 30% erhöht werden, was bedeutet, dass keine Ertüchtigungsmassnahmen mehr nötig sind.