Präambel
Die Bibliothek zählt als Büchersammlung des Wissens zu den ältesten Gebäudetypen in der Baugeschichte. Die weltberühmte antike Bibliothek in Alexandria aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. gilt als Urform einer Universalbibliothek, die nicht nur Millionen von Papyrus-Rollen aufbewahrte, sondern auch als Ort des Austausches und der Kommunikation für Schüler, Studierende, Lehrende und Forschende benutzt wurde. Sie ermöglicht das voneinander und miteinander Lernen. Im digitalen Zeitalter stellt sich nun unweigerlich die Frage welche Bedeutung diese relevante Gebäudetypologie für unsere Gesellschaft in Zukunft haben könnte und welches Potential sich durch die neuen Gegebenheiten entwickeln lässt. Unser architektonischer Entwurf stellt zu diesem komplexen Themenbereich eine dezidierte Antwort.
Dabei soll der Sehnsucht nach analogen Räumen (Der Mensch ist in erster Linie ein soziales Wesen!) nachgegangen und die Bibliothek (Neben dem Speichern und Wissenstransfer umfangreicher digitaler und analoger Medien) als public room aufgefasst werden, als ein inspirierender Ort wo Begegnungen von Menschen aus differenten Kontexten ermöglicht und gefördert werden: ein offener Raum für die Gesellschaft und die Integration.
Aufgabe
Da die derzeitigen Räume der Liechtensteinischen Landesbibliothek keine ideale Grundlage für eine zeitgemässe Bibliothek darstellen, beschloss der Landtag einen Kredit für die Verlagerung der Räumlichkeiten in das Zentrum von Vaduz. Hierzu soll das ehemalige Post- und Verwaltungsgebäude umgenutzt und umgebaut werden. Bei dieser Entwurfsaufgabe geht es darum einem typischen Verwaltungsgebäude aus den 1970er Jahren eine neue, attraktive, vitale und nützliche Identität als Landesbibliothek zu verschaffen und es im Stadtraum von Vaduz als wichtiges öffentliches Gebäude sichtbar zu machen. Neben den architektonischen und funktionalen Ambitionen stellen die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingen eine grosse Herausforderung dar.
Entwurf
Um der öffentlichen Bedeutung einer zeitgemässen Bibliothek einen adäquaten Ausdruck zu verleihen, ist eine respektvolle Transformation der architektonischen Stilistik des Verwaltungsgebäudes aus den 1970er Jahren wie auch der vorhandenen Grundrisstypologie unabdingbar. Dabei wird die bestehende Struktur des Gebäudes so weit wie möglich erhalten, wo notwendig statisch ertüchtigt und mit einigen wenigen Eingriffen um neue Infrastrukturen – Treppen, Nasszellen und Schächte – ergänzt. In weiterer Folge bildet die Struktur die Grundlage für eine neue typologische Interpretation: Um freigestellte Stützen und Körper werden die verschiedenen Nutzungen der Bibliothek über alle Geschosse hinweg offen und flexibel angeordnet. Schiebewände bzw. Schiebetüren und wenige brandschutztechnische Massnahmen (Brandschutztüren) ermöglichen die notwendigen Abtrennungen.
Der Zugang von der Aeulestrasse erfolgt über einen gedeckten Vorbereich, der gleichzeitig auch in Zukunft seinen Gebrauch als Bushaltestelle findet. Der verglaste Eingang wirkt einladend und führt unmittelbar in ein ausgedehntes Foyer, dass sich durch seine Raumgeometrie und Lage ideal als Ausstellungsbereich verwendet werden kann. Links vom Infodesk ist der Makerspace untergebracht. Am rechten Ende vom Foyer ergibt sich die Möglichkeit eine Gewerbeeinheit als im Sinne eines “Shop in Shop“ oder unabhängig von den Bibliotheksräumen anzubieten. Beim Betreten öffnet vis-à-vis vom Eingang ein rundes inneres Fenster einen Einblick in das Büchermagazin, dass zusammen mit beiden Kulturgüterschutzräumen gut umschlossen und geschützt von massiven Wänden hinter dem Foyer lagert. Eine grosszügige, offen gestaltete und durch ein Oberlicht belichtete, Wendeltreppe verbindet die beiden Stadtebenen. Von der Äulestrasse führt sie direkt ins obere Foyer, das von der Städtlestrasse über den mit einer Pergola neu gestalteten attraktiven Vorplatz erschlossen wird. Vom Foyer aus werden einerseits das Bibliothekscafé und der Veranstaltungsraum, andererseits die eigentlichen Bibliotheksräume erreicht. Dank der typologischen Anordnung, sind all diese Bereiche über die beiden Foyers betrieblich immer unabhängig voneinander erschliessbar. Über eine Empfangstheke gelangen die BesucherInnen, zur Lounge, Kinderbibliothek, Jugendbibliothek, sowie zum Bereich «Filme und Hörbücher».
Eine zweite, neue halbgewendelte und offen gestaltete Treppe, deren Lage durch die statischen und wirtschaftlichen Begebenheiten bedingt ist, führt durch alle weiteren Geschosse bis hin zum Dachgeschoss. Zusammen mit dem Personenlift bildet sie einen in der Mittelachse situierten und gut auffindbaren Erschliessungsbereich. Dem gegenüber stehen zwei Kernbereiche, in denen sich das bestehende Fluchttreppenhaus, der Warenlift, der Bücherlift, ein Vertikalschacht und die Sanitärbereiche befinden. Dahinter lokalisieren sich über vier Geschosse die verschiedenen Räume der Administration.
Um die Nutzbarkeit im Sinne einer Public Library zu gewährleisten sind dem Erdgeschoss folgend, im ersten Obergeschoss die Bereiche der Belletristik und ein grosser Teil des Sachbuchbereiches angeordnet. Das zweite Obergeschoss ist für den Sachbuchbereich und das Freihandmagazin vorgesehen. Die offenen Lern- und Leseplätze wie auch die Medieninseln sind entlang den Fensterbändern angeordnet. Auf jedem Geschoss sind PC-Stationen aufgestellt. Das Magazin OG befindet sich lichtgeschützt im 3. Obergeschoss. Durch seine Lage und durch die statischen Gegebenheiten ist es mit wenig Aufwand möglich die Randdecken dieses Geschosses dreiseitig zu entfernen, um den Lese- und Lernplätzen des darunter liegenden Bibliothek-Geschosses eine attraktive und luftige zweigeschossige Atmosphäre entlang der Fensterfront zu verleihen. Das abschliessende Dachgeschoss wird architektonisch geprägt durch zwei in den Grundriss eingefügte Atrien, die den BesucherInnen begehrenswerte und windgeschützte Aussenräume mit schöner Aussicht in den Landschaftsraum anbieten. Auf diesem abschliessenden Geschoss befinden sich die Liechtenstein-Publikationen und weitere Lern- und Leseplätze. Im niedrigen Zwischengeschoss sind Komponenten der Haustechnik untergebracht.
Architektur
Ein öffentliches Gebäude verlangt nach einer Architektur, die die Eigenheiten des Ortes, die Wertschätzung des Vorhandenen, die Spezifität der Aufgabe, die gesellschaftlichen Voraussetzungen und die technischen Möglichkeiten zum Ausdruck bringt.
Darüber hinaus suchten wir eine Architektur von schlichter Eleganz – ohne modische Attituden. Die volumetrischen und tektonischen Vorgaben des Bestandsbau werden mit Respekt modifiziert und in ihren Proportionen verschönert. Verschieden hohe Fenster- und Brüstungsbänder betonen die Horizontale. Sie bestimmen die neue Rhythmik der Fassaden. Die vorgelagerte thermische Schicht besteht aus dunkelbraun lasierten, eng aneinandergereihten Holzstäben, die den Sturzbereich der jeweiligen Geschosse mehr oder weniger stark überlappen. Die sorgfältig entwickelte tektonische Schichtung (Sockel, Fassade, Dach) findet seine eigenständige Wirkung im Kontext der prononcierten Bauten (u.a. Regierungsgebäude, Landtagsgebäude, Postmuseum, Hilti Art Foundation, Kunstmuseum, Rathaus) im Ortskern von Vaduz. Durch das Zusammenwirken von Formung, Proportionierung, Behandlung und Fügung der Teile entsteht eine sinnliche, in ihrer Erscheinungsform ruhige und elegante Kubatur, die sich sensibel in die bedeutsame Umgebung einfügt und diese gleichzeitig aufwertet.
Aussenräume
Der Umbau des alten Postgebäudes zur Landesbibliothek bringt auch eine Transformation der sie umgebenden Aussenräume mit sich. Der bisher durchweg mit Natursteinen belegte Platz wird aufgebrochen, was Raum für üppiges Grün schafft. Ein neues einheitliches Plateau löst die vorgefundenen verschiedenen Höhenniveaus ab und öffnet sich über eine grosszügige Freitreppe zum Städtle. Ein kleiner Ankunftsbereich im Norden an der Ecke Postgass – Städtle, geprägt vom neu gepflanzten Ginkgobaum, bietet Platz zum Abstellen von Velos. Über einen üppig mit Pflanzen gesäumten Weg erreicht man das Bibliotheksplateau barrierefrei. Sitzhohe Mauern bilden informelle Rastplätze zwischen Gehölzen, Stauden und Gräsern, Pflanztröge aus Beton entwickeln sich aus dem Gebäudesockel. Beschattet wird der Bibliotheksplatz von einem Pergolarost, dessen Öffnungsgrad so variiert, dass schattigere oder lichtere Bereiche entstehen, die unterschiedliche Arten von Nutzungen ermöglichen. Vor dem Haupteingang ist es hell und der Blick öffnet sich zum Himmel sowie zum Vaduzer Schloss. Eine weitere grössere Öffnung im Rost lässt die Gehölze im Lesegarten frei wachsen.
Die vielen kleinen Nischen zwischen den Pflanzflächen laden hier zum Lesen ein. Der angrenzende Aussenbereich des Bibliothekscafés hingegen ist offener und bietet Platz für Gespräche. Eine Verdichtung der Roststruktur sorgt hier für ausreichend Schutz vor der Sonne. Auf der Postgass zieht sich der Grünbereich in Form von Beetflächen und Pflanztrögen nach Osten. Schlusspunkt bildet ein erhabener begrünter Betontrog, unter welchem sich der Buswartebereich sowie die Velostellplätze und die Schliessfächer befinden. An der Äulestrasse, wo sich das Gebäude nah an die Strassenkante schiebt, läuft der städtische Bodenbelag bis an die Bibliotheksfassade. Bänke unterhalb der Auskragung ergänzen die Wartemöglichkeiten im Haltestellenbereich. Auf dem Vorplatz Städtle werden die bestehenden Platten, wenn möglich, wieder verwendet. Im Bereich des Lesegartens werden die Fugen zwischen den Platten offen gelassen, sodass sich Kräuter darin ansiedeln können. Damit verbinden sich die Pflanzflächen trotz der befestigten Flächen dazwischen zu einem grossen begrünten Ganzen. Für die Bepflanzung werden einheimische sowie standortgerechte Stauden und Gehölze eingesetzt. Die Gehölze sind aufgrund der geringeren Aufbauhöhe über der Tiefgarage vorwiegend mehrstämmige Kleinbäume oder Halbsträucher.
Eine schlankere Brückenkonstruktion zum Parkhaus Marktplatz ermöglicht die barrierefreie Überquerung der Äulestrasse. Durch eine mit der Umnutzung des oberen Parkdecks einhergehende Umgestaltung könnte auch auf der Ostseite der Brücke auf Stufen verzichtet werden. Die Tröge auf den Längsseiten des Dachgeschosses sind komplett mit trockenheits-resistenten Stauden, Gräsern und Halbsträuchern bepflanzt. Auf der Rauminnenseite bildet sich der Trog als Sitzbank ab, sodass die Besucher inmitten der Pflanzen lesen und arbeiten können. Die beiden Innenhöfe artikulieren sich als stille begrünte Leselauben. Ein Deckenrost bildet den oberen Abschluss. Zwei vertikale begrünte raumhaltige Stützenelemente integrieren an ihrer Basis Pflanzgefässe, aus welchen die Kletterpflanzen das Rost erklimmen, bis sie an den Seiten als Vorhang überhängen und auch zum Innenraum einen lichten Filter bilden. Die stirnseitigen Terrassen sind nicht begrünt und bieten einen freien Blick in die umgebende Landschaft. Alle übrigen Dachflächen werden extensiv begrünt.
Nachhaltigkeit
Die tiefgreifende planerische Auseinandersetzung mit dem Thema der Nachhaltigkeit ist bei diesem Bauvorhaben mit Ernsthaftigkeit zu untersuchen. Es gilt ein Zeichen für die Zukunft, für Nachhaltige Architektur zu setzen. Hierfür müssen geschlossene Materialkreisläufe und sortenreine Bauweise angestrebt werden. Grundsätzlich wird vom Rohbau soviel wie möglich erhalten bleiben. In den notwendig zu betonierenden Strukturteilen kommt ausschliesslich Recyclingbeton zum Einsatz. Dieser Anteil wird aus dem wenigen Rückbau der Bestandsbauteile direkt vor Ort geschreddert und verbaut. Um den Einsatz grauer Energie zu minimieren sollen für die Bauteile Bauweisen verwendet werden, die neben einer maximal möglichen CO2-Ersparnis auch eine hohe Behaglichkeit garantieren. Die Materialisierung der Fassade richtet sich ebenfalls nach den Kriterien der Nachhaltigkeit. Die vorgelagerten Strukturen lassen sich in einer Konstruktionsweise erstellen, wodurch die Fassaden einen hohen Recyclinggrad und eine gute Reversibilität aufweisen. Zusätzlich schützen sie die Fassade vor einer sommerlichen Überhitzung. Die Fläche für die PV-Anlage wird integrativer Teil der begrünten Dachfläche. Ergänzend zu der Baukonstruktionen ist durch eine zukunftsfähige flexible Grundrissorganisation eine typologische Nachhaltigkeit zu erreichen, die das Gebäude über eine lange Zeit nutzbar und umnutzbar macht.
Energieaufwand und Nachhaltigkeit
Die Gebäudetechnik in Kombination mit der Gebäudehülle sowie kompakter Architektur, ermöglicht einen schonenden Umgang mit den Ressourcen. Mit den angedachten Konzepten kann der Einsatz hochwertiger Energie reduziert und die Erfüllung der energetischen Anforderungen sichergestellt werden.
Folgenden Kriterien betreffend Nachhaltigkeit wird u.a. beim Entwurf Beachtung geschenkt:
- Auswahl und Nutzung von Baustoffen
- Nutzung von örtlichen erneuerbaren Energien
- Natürliche Lüftung (automatisierten Fenster), ergänzend mechanische Lüftung Zu- und Abluftanlage
- Flexibilität durch das Erschliessungs- und Verteilkonzept
- Investitions- und Lebenszykluskosten durch schlanke und einfache Systeme
- Energieeffizienz durch die Auswahl der Komponenten
Energiekonzept
Abwärmen, die im Gebäude oder dessen Nutzung entstehen, werden möglichst direkt und in diesem selbst genutzt, bzw. verwertet werden. Um die Erzeugungsanlagen optimal betreiben zu können, erfolgt die Wärmeabgabe auf einem tiefen Temperaturniveau und die Kälteabgabe auf einem entsprechend hohen. Die Wärmeerzeugung erfolgt mit der angestrebten Fernwärmeversorgung ab der KVA Buchs, zur Kühlung ist eine Kältemaschine im Zwischengeschoss vorgesehen.
Wärme- und Kälteversorgung
Dank der hohen Qualität der Gebäudehülle, kann die Wärmeabgabe auf einer tiefen Raumtemperatur Temperatur erfolgen. Es sind flächige Systeme wie Fussbodenheizung oder Deckenelemente angedacht. Durch die Nachtauskühlung mittels Fensterlüftung wird die Speichermasse des Gebäudes beim Kühlbedarf in das System integriert. Ergänzt um einen Anteil mechanischer Lüftung und einen effizienten Sonnenschutz, sowie eine Entwärmung über die Fussbodenheizung werden die gewünschten Raumtemperaturen auch im Sommer sichergestellt.
Lüftungsanlagen
Es ist ein hybrides Lüftungskonzept angedacht. Dabei werden alle Räume zu ca. 40 % nutzungsabhängig über zentrale Anlage mechanisch mit Aussenluft versorgt, mit dieser Dimensionierung sind die bestehenden Technikflächen ausreichend. Über die effiziente Wärmerückgewinnung wird die Wärme der Abluft entzogen. Der Hauptanteil von ca. 60 % des hygienischen Luftbedarfs wird über eine natürliche Lüftung sichergestellt. Dazu werden allseitig die Fensterflügel bedarfsgerecht automatisiert geöffnet, damit kann eine effiziente Querströmung erreicht werden.
Zonen mit erhöhten Anforderungen an das Raumklima wie die Magazine und Kulturschutzräume im Untergeschoss werden entsprechend den klimatischen Anforderungen bewirtschaftet. Aufgrund der sehr geringen externen (keine transparenten Fassaden) sowie internen Lasten, der eingeschränkten Nutzung durch Personen ist ein reduzierter Leistungsbedarf vorhanden welcher mit im Raum dezentral angeordneten Geräten gedeckt wird.
Sanitäranlagen
Ab den Steigzonen werden die einzelnen Apparate ver- und entsorgt. Die Warmwasseraufbereitung wird zentral bereitgestellt. Mit einem konsequenten Einsatz von wassersparenden Armaturen kann der Wasserverbrauch erheblich reduziert werden.
Elektroanlagen
Ab dem zentralen Elektroraum im Untergeschoss wird die vertikale Steigzone erschlossen, pro Geschoss ist ein kleiner Raum für die Platzierung der Racks usw. für den geplanten Medienbedarf vorgesehen. Die Horizontalerschliessung zu den Vertikalsteigzonen erfolgt mit Elektrotrassen. Die Vertikalsteigzonen verlaufen durchgängig über alle Geschosse.
Verteilung der Medien
Die Medien werden der Architektur folgend horizontal verteilt in den Erschliessungsflächen an den Steigzonen geführt. Die Wege werden möglichst kurz und einfach gehalten. Die bestehenden Technikflächen befinden sich alle im Untergeschoss.
Unterhalt und Wartung
Aufgrund des gewählten Konzeptes für die horizontale- und vertikale Medienverteilung, können die Steigzonen und Komponenten so angeordnet werden, dass diese für Wartung sowie Unterhalt gut zugänglich sind und bleiben. Die funktionale und zugängliche Technik gewährt einen wirtschaftlichen Be- trieb der Anlagen und Systeme. Durch die Auswahl bewährter Komponenten in der Anlagenkonfiguration, ist ihre hohe langfristige Verfügbarkeit über den gesamten Lebenszyklus gewährleistet.
Stellungnahme Überarbeitungspunkte
Flächen und Kostenreduktion
Das Gebäude wurde auf sein Flächeneffizienz hin geprüft und optimiert.
Durch gezielte Reduktionen der Flächen / Volumen und durch teils bessere Verortungen der Funktionen konnten so ein essentieller Beitrag zur Erreichung des Kostenziels geleistet werden.
Raumprogramm abweichungen
Das Projekt wurd im Hinblick auf das Raumprogramm erneut geprüft und die Kennwerte wurden angepasst.
Rückführung auf die ursprüngliche Kubatur
Das Dachgeschoss wurde auf den Längsseiten im Hinblick auf die Kosten- und Flächen-reduktion, auf die bestehende Kubatur reduziert. Dank dieser Massnahme und der Um-gestaltung der Atrien in Loggias, kann die bestehende Stahlkonstruktion des Daches ohne grosse Eingriffe problemlos weiterverwendet werden, was zur Senkung der Baukosten führt.
Öffentliches Sondergeschoss
Das Magazin, welches bisher gänzlich im 3. Obergeschoss situiert war, wird neu in grossen Teilen im Untergeschoss plaziert, wodurch sich im Obergeschoss ein grosszügiger Freibereich bildet, der neben dem Ausstellungsbereich die Liechtensteinischen Publikationen zeigt. Hier erhält die Sammlung, als Teil des zweigeschossigen Raumkontinuums, eine sehr gute Sichtbarkeit im Gebäude. Der Besucher durchläuft diesen, jetzt offenen, identitätsstifftenden Raum auf seinem Weg in das lichtdurchflutete Dachgeschoss, auf dem er mit einer einzigartigen Aussicht über das Rheintal hinzu den naheliegenden Bergen studieren kann.
Einteilung Personalbüros
Die Personalbüros entsprechen in ihrer Aufteilung den Vorgaben des Raumprogramms und sind in 4er Einheiten (zusätzlich Leitungsbüro und Sekretariat) eingeteilt.
Schliessungskonzept
Die Erschliessung von Bibliothek, Café und Veranstaltungssaal folgt der Idee einer klar verortbaren zentralen Geste, die eine optimale Orientierung und funktionale Synergien gewährleistet. Alle Bereiche können einzeln vom Foyer erschlossen und abgeschlossen werden, wodurch das Foyer sein funktionales Gewicht bei gleichzeitiger Flexibilität erhält. Der Bibliotheksbereich kann in den Abendstunden über im Möbel verstaute Schiebetore sicher von den weiteren Funktionen abgetrennt werden. Über ein Segment des Tores ist eine gesicherte Erschliessung in den OpenLibrary-Öffnungs-zeiten möglich. Alternativ kann der Bibliotheksbereich auch von aussen direkt erschlossen werden. Café und Veranstaltungsaal erhalten ihre Schliessbarkeit über konventionelle Türsysteme.
Baulinie Überbauungsplan
Die Planung wurde dahingegend modifiziert, dass alle Baulinen des Überbauungsplans eingehalten werden.
Foyer Äulestrasse / Mediensicherung
Das Foyer an der Äulestrasse wird stark redimensioniert und erhält als zweiter Zugang, eine dem Zweck dienliche adäquate Raumdimension. Die Arkade wird in geringer Tiefe wiederhergestellt, wodurch Flächen reduziert werden, und sich ein funktional, gedeckter Vorbereich ausbildet. Von hier aus gelangen die Besucher über eine architektonisch markante und offene Wendeltreppe in das Foyer im Erdgeschoss und von dort zu den weiteren Nutzungen der Bibliothek.
Die Mediensicherung am Foyer Äulestrasse wird neu über eine kontrollierte Liftsteuerung hergestellt, die vom Empfangspersonal der Bibliothek im Erdgeschoss gesteuert wird. Der Zugang ist nur per Anfrage (mit Kamera) möglich. In den Abendstunden erfolgt der barrierefreie Zugang über die Städtlestrasse. Aus Effizienzgründen wir auf einen extra Lift von 1UG bis in das EG verzichtet und eine gesteuerte Lösung während der Öffnungszeiten der Bibliothek vorgeschlagen. Eine Umplanung auf zwei Lifte ist auf Wunsch möglich, wird aber in Bezug auf die Verhältnismässigkeit nicht favorisiert.
Organisation Magazin und KGSR
Die Kulturgüterschutzräume und das Magazin im 1. Untergeschoss wurden neu organisiert und in Bezug auf die Erschliessung, ihre Geometrie und mögliche Raumsynergien (Klima) optimiert. Die jeweilige Erschliessung erfolgt direkt von einem gemeinsamen zentralen Flur, der ebenfalls als eine Klima-schleuse/ ein Klimapuffer funktionieren kann.
Verlagerung Magazin 3.OG
Aufgrund der Erweiterung der Magazinfläche im Untergeschoss reduziert sich der Bedarf an Magazinfläche im 3. Obergeschoss. Durch die günstigere Raumhöhe dürfen dort die Medien kompakter untergebracht werden (8 Fächer anstatt 6, wie bei Magazin 3-3 im Vergleich zu Magazin 3-3a angeführt). Die notwendigen Regalflächen können damit problemlos im bestehenden Gebäude untergebracht werden. Sollte dennoch von einer niedrigen Fächeranzahl ausgegangen werden, bieten die vorhandenen Räumlichkeiten ebenfalls die notwendige Kapazität.
Fassade Unterhalt und Reinigung
Die Fassade besteht ab den 1. Obergeschoss bis zum Dachgeschoss aus schlanken, gesteuerten Lüftungsflügeln und breiteren Putzflügeln, die nur vom Reinigungspersonal zu Reinigungszwecken geöffnet werden können. Mit diesem Konzept wird eine effiziente und kostengünstige Reinigung der Fenster sichergestellt. Die Verglasungen im Erdgeschoss und im 1. Untergeschoss sind als raumhohe Festverglasungen geplant. Sie werden von aussen mittels Teleskopstange, oder Hubsteiger gereinigt. Die Holz Metall Fenster sind über den Lebszyklus unterhaltsarm. Die geplante Holzfassade wird mit einer Druckimprägnierung versehen, die das Holz langfristig schützt und ebenfalls unterhaltsarm ist. Die Fassaden den 1. Untergeschoss, welche im Terrainverlauf stehen, werden aus mechanisch widerstandsfähigem, eingefärbtem Beton gefertigt.
Massnahmen Deckenverstärkung
Zur Raumverbindung zwischen OG2 und OG3 wird deren Zwischendecke dem Rand entlang gekürzt und mit einem neu anbetonierten Rand verstärkt. Durch die Veränderung des statischen Systems und durch die vorgesehenen Kompaktuslasten resultiert eine Erhöhung der Feldbeanspruchung. Zur Sicherstellung der Tragsicherheit wird hier Klebebewehrung entlang der Deckenuntersicht appliziert.
Pergola Konstruktion
Die Konstruktion der Pergolastruktur wurde in der Überarbeitung spezifiziert und in Bezug auf die Machbarkeit und das Kostenziel optimiert. (siehe Unterlagen Bauing.)
Fahrradunterstand
Der Fahrradunterstand der ausserhalb des Bebaungsperimeters lag wurde aus der Planung entfernt.
Die Stellplätze werden neu, optimal dem Eigang der Äulestrasse zugewandt, unter der Arkade zur Verfügung gestellt.
Zugang Kulturschutzgüterräume / Medientrasporte (verwinkelt und lang)
Die Schutzgüter und Magazin-Räume im UG1 wurden neu organisiert und in Bezug auf die Erschliessung, ihre Geometrie und Raum-Synergien (klimatisch) optimiert. Die Erschliessungen erfolgen jetzt direkt vom zentralen Flur.
Lernräume (nur ein 4er statt zwei wie im Programm)
In der Überarbeitung wird die Forderung nach zwei 4er Lernräumen erfüllt.