Ein Ort des Austausches für Jung und Alt soll sie werden, die neue Bücherbox in Vaduz. Auf drei Vollgeschossen finden die Besucher eine faszinierende, lichtdurchflutete Bücher- und Lernwelt vor. Hier werden die Neugierde und der Wissensdurst gestillt und zugleich beflügelt. Im Herzen das dreigeschossige Atrium, welches die einzelnen Bereiche der neuen Landesbibliothek räumlich verbindet und ein wichtiges, gemeinsames Ganzes erschafft.
Eingriff
Wir schlagen einen Totalabriss der Bestandesbaute bis auf die Bodenplatte von UG1 (Niveau Äulestrasse) vor. Nach eingehender Analyse wissen wir, dass ein Neubau nicht teurer als ein Umbau kommen wird. Legt man die Kostenberechnung sinnvollerweise längerfristig an, so stehen bei den Lifecyclekosten sogar massive Einsparung dem alternativen Umbau gegenüber. Betriebsabläufe, Unterhalt, Gebäudestrukturen etc. werden vereinfacht und reduzieren das jährliche Budget erheblich. Keine Kompromisse, keine Altlasten. Optimale Geschosshöhen, optimale interne Abläufe. Ein Neubau, der sich im Höhengefüge der umgebenden Bauten integriert und die Welt des Wissens näher zur Strassenebene und damit zu den Menschen bringt.
Struktur
Die vorhandenen Stützenraster werden aus den Untergeschossen übernommen und bilden die Grundstruktur des Neubaus. Sämtliche Kraftflüsse ordnen sich diesen Lastabtragungspunkten unter. Sie bestimmen ebenso die interne räumliche Zonierung.
Drei Betonkerne steifen die Bücherbox aus. Die restliche Struktur wird in hybrider Massivholzbauweise mit Brettstapeldecke und Betonverbund erstellt. Der verhältnismässig enge Stützenraster ermöglicht eine sehr kostengünstige Bauweise mit schlanken Konstruktionen. Details befinden sich im statischen Bericht.
Nachhaltigkeit
Ein nachhaltiger Holzbau für eine neue, zukunftsorientierte Nutzung. Minimierung der Gebäude-technik, manuelle Lüftung, baubiologisch einwandfreie Materialien, weitgehende Recyclierbarkeit des Gebäudes. Selbst der Beton des rückgebauten Altbaus findet als Recyclingbeton eine weitere Verwendung.
Materialisierung
Die Holzkonstruktion bildet Tragstruktur und Oberflächenfinish zugleich. Helles Fichtenholz sorgt für ein gutes Wohlfühlklima. Der Grossteil der Wände ist als Bücherregale ausgebildet. Konstruktion und Nutzung gehen so eine Symbiose ein und sorgen für einen unverwechselbaren Charakter der neuen Landesbibliothek. Konstruktion und Materialisierung gehen einher mit der „design-to-cost“ Strategie, um das Kostendach von 25 Mio. CHF einzuhalten. Die äusserste Schicht der Gebäudehülle besteht aus einem perforierten Trapezblech, welches Tageslicht ins Gebäude hineinlässt und gleichzeitig einen ausreichenden UV-Schutz für die Bücher gewährleistet.