PROJEKTWETTBEWERB

LIECHTENSTEINISCHE

LANDESBIBLIOTHEK

PROJEKT-NR. 02

Der offene Raum

Architektur:
ARGE CBA / RDAI / Localarchitecture
13, rue du Mail
F-75002 Paris

Tragwerksplanung:
Bollinger + Grohmann
15 rue Eugène Varlin
F-75010 Paris

1. DER STANDORT

A. Städtischer Kontext: das Herz des Landes

Der Standort befindet sich mitten im öffentlichen Zentrum Liechtensteins, dem Herzen des Landes. Heute ist das Gebiet durch die Prägung der Institutionen gekennzeichnet, die sich in ihrem Charakter von der umgebenden Stadt unterscheiden. Mit dem modernen Kunstmuseum in der einen Ecke und dem Regierungsgebäude auf der gegenüberliegenden Seite definiert ein Streifen öffentlicher Einrichtungen wie Banken und nationale Museen einen Raum für das öffentliche Leben.

Das Projekt befindet sich am Zwischenraum ver­schiedenen architektonischen, städtebaulichen, denkmalpflegerischen und landschaftlichen Sit­uationen. Es muss die Werkzeuge einsetzen, die den Wandel eines sehr respektablen und ratio­nalen Gebäudes aus den 1960er Jahren ermögli­chen. Es geht also darum, zu verstehen, wie die Bibliothek des 21. Jahrhunderts neue Nutzun­gen und Funktionen in der Stadt verwandeln und fördern kann.

2. DAS GEBÄUDE ALS VERBINDUNG

A. Städtische Absicht: Freilegung des Platzes und Verbindung der beiden AchsenDie Besiedlung des Zwischenraums schafft neue Verbindungen in der Stadt, das Projekt wird zum Schnittpunkt verschiedener architektonischer, städtebaulicher, denkmalpflegerischer und landschaftlicher Situationen. Durch die Kreuzung der beiden Hauptstraßen wird die Bibliothek zu einem öffentlichen Raum, in dem sich die Bürger von Vaduz und alle anderen versammeln können.

B. Die Verbindung von Mod­erne und Tradition zur Schaf­fung neuer, qualitativer Räume für die Stadt

3. UMWANDLUNG

A. Eine unbestimmte städtische Situation

B. Beseitigung des Sockels und Schaffung neuer öffentli­cher Wege

C. Der Schutz des Bestehen­den Gebäudes unter dem Schleier

D. Nutzung der Geometrie des Schleiers zur Schaffung eines neuen urbanen Raums

E. Nutzung dieser Gestalt zur Verdeutlichung der öffentli­chen Wege und zur Neudefini­tion des PlatzesF. Erweiterung der Geometrie des bestehenden Gebäudes, um seine Verbindung mit dem lokalen Gebiet zu verbessern.

F. Die Nationalbibliothek als städtebauliches Wahrzeichen und städtebauliches Bindeg­liedSowohl ein beschauliches, beruhigendes Geb­äude als auch ein aktives Stück Stadtgestaltung, das dazu dient das institutionelle Fussgänger­quartier – das Herz des Landes – mit der unteren Strasse und dem umliegenden Stadtbild von Va­duz zu verbinden. 

4. NEUES PROGRAMM

A. Die Entwicklung der Bibliothek

B. Von alt…

Das Projekt befindet sich am Zwischenraum ver­schiedenen architektonischen, städtebaulichen, denkmalpflegerischen und landschaftlichen Sit­uationen. Es muss die Werkzeuge einsetzen, die den Wandel eines sehr respektablen und ratio­nalen Gebäudes aus den 1960er Jahren ermögli­chen. Es geht also darum, zu verstehen, wie die Bibliothek des 21. Jahrhunderts neue Nutzun­gen und Funktionen in der Stadt verwandeln und fördern kann.

C. … zu neu.

Die Neuaufteilung des neuen Programms ist auf einfachen Ideen gegründet. Die vorhandenen Grundflächen werden zu offenen Bibliotheks­regalen umfunktioniert. Einige Veranstaltungs­räume werden strategisch positioniert – der Ve­ranstaltungsraum zur Landschaft, das Café zum Fußgängerstädtle, der Ausstellungsraum zur Straße. Oben ist die Verwaltung angesiedelt, ein ganzes Untergeschoss ist dem Buchbestand und der Verwaltung gewidmet. 

5. DER SCHLEIER

A. Neue VerbindungenDas nachbearbeitete Volumen, das darauf aus-gerichtet ist, neue Verbindungen hervorzuheben

B. Hervorhebung der Span­nung zwischen den beste­henden und neuen Teilen des GebäudesDas Ergebnis ist ein hochgradig ökologisches, soziales, städtisches und territoriales Projekt. Die Ambition des Projekts ist es, die Geschichte des Ortes zu verbinden, indem es eine hochkontextu­elle architektonische Entscheidung aktiviert. Das Projekt ist eine Synthese aus Flachdacharchitek­turen und der Neuinterpretation von Schräg­dächern, die für die lokale Architektur typisch sind. Das Projekt bietet somit ein großstädtisches Wahrzeichen, das der Stadt zur Verfügung steht.Die Architektur wird zum Träger neuer Nutzung­smöglichkeiten, da die Bibliothek zu einem Ort wird, der neue Funktionen integriert. Sie wird physische und digitale Bücher beherbergen und bietet alle Informationsfunktionen von der Zukun­ft. Sie ist ein häuslicher Ort für alle, großzügig und wird so zu einem Bezugspunkt, der leicht zugänglich und jederzeit für alle verfügbar ist.

C. Ansatz der NachhaltigkeitDie vorgeschlagene Fassade versucht, auf ein­fache, innovative, leistungsfähige und wirtschaft­liche Weise auf die Fragen des Nutzerkomforts (Nutzung der Fassaden, Qualität der Belüftung, Qualität des natürlichen Lichts), des Energiev­erbrauchs, der Dauerhaftigkeit und der Wartung des Gebäudes in seiner klimatischen Umgebung (Sonneneinstrahlung, Witterungseinflüsse) zu re­agieren. Mit diesem einfachen Ansatz schlagen wir eine bioklimatische Architektur vor, die in en­gem Zusammenhang mit einem ausgeprägten architektonischen Konzept steht.Die Verwendung von Holzverkleidungen hat einen geringen Einfluss auf die Umwelt, solide natürliche Elemente mit minimaler Behandlung ermöglichen eine einfache Wiederverwendung der Elemente, die auch in Harmonie mit der umgebenden Landschaft stehen. Für die Däm­mung werden wiederverwertete Stoffe aus biolo­gischem Anbau verwendet, außerdem schützen vollständig recycelte Membranen das Dach vor Witterungseinflüssen.  

7. STRUKTUR

A. Abriss

Die Lasten aus der neu zu planender Struktur sind im Verhältnis zur bestehenden Massivbau­konstruktion gering. Durch den Abriss beste­hender Stahlbetondecken werden zusätzliche Lastreserven generiert. Somit ist davon auszuge­hen, dass auf eine Verstärkung der bestehenden Fundamente verzichtet werden kann.

B. Fassadentragwerk

Die neue Tragstruktur wird als Leichtbau in Form von einer mehrgeschossigen, geneigten Stahl­konstruktion aus Pfosten und Riegeln realisiert. Durch das geringe Eigengewicht werden im Falle eines Erdbebens nur geringe zusätzliche Lasten aktiviert. Auch der vertikale Lasteintrag in das Bestandsgebäude kann so minimiert werden.Die Horizontallasten in Gebäudelängsrich­tung werden durch Verbände und diagonalver­laufende Stützen in den Baugrund eingeleitet.

8. LEBEN IM GEBÄUDE UND DARUM

Großzügigkeit als Gestaltungsmittel – ein anpassungsfähiges Gebäude schafft es, das im Laufe des Jahres unterschiedliche Erfahrungen für unterschiedliche Zielgruppen zu bietet.